Oktober 2024 – Ausgabe 44
Klinik, Wissenschaft, ATOS News – alles mit Passion
Prof. Dr. med. Hajo Thermann zieht sich nach 26 Jahren aus der ATOS Klinik Heidelberg zurück und gibt nach 12 Jahren auch die Herausgeberschaft der ATOS News ab. Das gesamte Team der ATOS News sowie die ATOS Geschäftsführung sagen Danke für die Anstrengungen der letzten Jahre – Zeit für einen Rückblick.
Als weithin bekannter Experte für komplexe Fußchirurgie und für Endoprothetik des Kniegelenks hat Prof. Thermann gemeinsam mit Prof. Dr. med. Peter Habermeyer und dem bereits verstorbenen Prof. Dr. med. Hans Pässler die ATOS Klinik Heidelberg als Flaggschiff der heutigen ATOS Gruppe aufgebaut.
Nach dem Medizinstudium in Mailand und Münster erhielt Prof. Thermann seine chirurgische Ausbildung ebenso wie seine wissenschaftliche Prägung an der MH Hannover und spezialisierte sich früh auf Fuß und Sprunggelenk. Nur wenige Monate nach seiner Ernennung zum Professor an der MHH im Januar 1998 wechselte er an die ATOS Klinik Heidelberg ins „Zentrum für Hüft-, Knie und Fußchirurgie“, das heutige „IZO – Internationales Zentrum für Orthopädie“.
2010 wurde Prof. Thermann Ärztlicher Direktor der ATOS Klinik Heidelberg, dem „Mercedes unter den deutschen Privatkliniken“, wie er öfter betonte. „Er vertrat diese Position leidenschaftlich“, erinnert sich Prof. Habermeyer. Als Kommanditist war Prof. Thermann zudem auch wirtschaftlich am Unternehmen ATOS Klinik Heidelberg beteiligt.
2012 übernahm er von Prof. Pässler die Herausgeberschaft der ATOS News und baute sie zielstrebig zu der Publikation aus, die sie heute ist – Marketinginstrument für die Ärzte und Kliniken der ATOS Gruppe, aber auch eine der auflagenstärksten orthopädischen Zeitschriften. Fürs Marketing schreckte Prof. Thermann vor nichts zurück: So ließ er sich 2022 vom Kollegen Prof. Dr. Christoph Becher einzeitig an beiden Knien eine mediale Schlittenprothese und eine TEP einsetzen und publizierte dies – einschließlich seiner Rehabilitation – in der ATOS News 39.
„Ich selbst sehe als seinen größten Verdienst die Herausgeberschaft der ATOS News, die er jetzt 12 Jahre mit Passion innehatte.“
Von Anfang an war die klinische und wissenschaftliche Tätigkeit von Prof. Thermann geprägt von zahlreichen Auslandsaufenthalten – anfangs als Lernender, später als Lehrender. Dabei zog es ihn zuerst nach Italien, Frankreich, Großbritannien und besonders in die USA, später auch nach Asien. 1994 war er Mitgründer der European Society of Foot and Ankle Surgeons (EFAS), seit 1997 ist Prof. Thermann internationales Mitglied der American Orthopaedic Foot and Ankle Society. Seit 2005 ist er Visiting Professor der 3rd Military University in Chongqing/China sowie seit 2006 „International External Adviser“ der Chinesischen Universität Hongkong; seit 2007 zudem Ehrenmitglied der Chinese Foot and Ankle Society. Auch in der ATOS Klinik forcierte er die internationale Ausrichtung und Patientenakquise mit einem eigenen Office für internationale Patientinnen und Patienten.
Fast 200 wissenschaftliche Veröffentlichungen, 21 nationale und internationale Buchbeiträge, die Mitwirkung in mehreren Editorial Boards internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften, die Mitarbeit in zahllosen Studiengruppen sowie die Beteiligung an der Weiterentwicklung von Knie- und Sprunggelenksprothesen zeugen vom fortdauernden Engagement von Prof. Thermann für die Weiterentwicklung der Fuß- und Kniechirurgie. Neben der ATOS Klinik profitierte auch die ATOS News von seinem unermüdlichen Engagement und seiner guten Vernetzung.
… Und was lernt man als Redaktion der ATOS NEWS in 12 Jahren mit Herausgeber Prof. Thermann?
Erstens: Seine Kreativität beim Setzen der Schwerpunktthemen war für die Leserinnen und Leser ein Genuss und für die ATOS News ein großer Gewinn, für die Autorinnen und Autoren jedoch manchmal eine Herausforderung. Bei einigen Themen kam auf die Einladung, einen Fachbeitrag zum Schwerpunkt zu verfassen, als Antwort auch schon mal ein Stoßseufzer: „Du lieber Himmel, wie kommt man denn darauf – ob ich dazu Material habe?“
Zweitens: Prof. Thermann ist unglaublich großzügig, was die Umsetzung seiner Beiträge angeht. Nachträglich korrigiert wurde fast nie, weder bei Fachbeiträgen noch bei „mittelgroßen“ Änderungen und Kürzungen seiner Editorials.
Drittens: Seine legendären Ein-Wort-E-Mails als Antwort auf Fragen lassen entweder gar keinen („Nein!!!“) oder sehr viel Interpretationsspielraum („ok!“). Mehr als eine einzige Frage pro E-Mail zu stellen, bot sich nicht an, da die Antwort auch bei mehreren Fragen nicht länger wurde.
Mit herzlichem Dank für die vergangenen 12 Jahre – Barbara Voll