Oktober 2020 – Ausgabe 36
Hallux rigidus: Kann die Arthrodese des Großzehengrundgelenks vermieden werden?
Keywords: Hallux rigidus, Arthrodese, Prothese, Osteotomie, Großzehengrundgelenk
Der Hallux rigidus beschreibt die zunehmende Arthrose und schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenks. Nach dem Hallux valgus ist es die zweithäufigste Erkrankung der Großzehe und die häufigste Verschleißerscheinung im Bereich des Fußes. Die Inzidenz steigt mit zunehmendem Lebens-alter und betrifft häufiger Frauen als Männer. Die betroffenen Patienten sind nicht nur beim Sport, sondern auch zunehmend im täglichen Leben eingeschränkt. Bei erfolgloser konservativer Behandlung stehen dem behandelnden Arzt und Patienten eine Vielzahl von operativen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Die Therapiemöglichkeiten reichen von der einfachen Cheilektomie (Abtragung störender Knochenvorsprünge) über einfache und komplexe Korrekturosteotomien des Grundgliedes und des 1. Mittelfußknochens bis zum Gelenkersatz und schließlich der Gelenkversteifung (Arthrodese).
In der Literatur und unter Experten bestehen aber teilweise sehr unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Ansichten, welches Verfahren bei welchem Patienten zu welchem Zeitpunkt angewendet werden sollte. Dies rührt u. a. auch daher, dass die Erkrankung sehr unterschiedliche Verläufe zeigt. Nicht immer korreliert die radiologische Ausprägung der Erkrankung mit dem klinischen Erscheinungsbild und den Symptomen. Trotz fortgeschrittener radiologischer Ausprägung hat eine nicht unerhebliche Anzahl Betroffener über einen längeren Zeitraum lediglich geringe Beschwerden.
Die Ursache der Erkrankung ist multifaktoriell. Neben Verletzungen des Großzehengrundgelenks und entzündlichen Erkrankungen (Rheuma, Gicht) werden auch biomechanische Faktoren diskutiert. Zu erwähnen sind hierbei ein Metatarsus primus elevatus sowie eine relative Überlänge des 1. Mittelfußknochens. Aber auch hier sind die Ansichten und Literaturangaben widersprüchlich.
Dieser Artikel soll einen Überblick über die bekanntesten Verfahren und deren Indikationen, Ergebnisse und Komplikationen geben (1, 2).
Klinik
Der Hallux rigidus tritt selten vor dem 50. Lebensjahr auf. Patienten klagen über belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des Großzehengrundgelenks, insbesondere in der Abstoßphase des Gangzyklus. Die Beweglichkeit ist zunehmend eingeschränkt. Oft ist das Gelenk gerötet und geschwollen (Abb. 1).
Streckseitig bilden sich Knochenvorsprünge und dort „drückt dann oft der Schuh“. Durch dauerhaften lokalen Druck kann der sensible Strecknerv irritiert werden und dementsprechend Sensibilitätsstörungen im Bereich des Fußinnenrandes hervorrufen. Bei der klinischen Untersuchung lassen sich die streckseitigen Osteophyten gut tasten, initial ist die Extension endgradig schmerzhaft. Später fühlt man Krepitation über den gesamten Bewegungsumfang (3).
Diagnostik
Als Standardröntgenuntersuchung wird die belastete Aufnahme in dorsoplantarer sowie in der seitlichen und evtl. schrägen Projektion durchgeführt. Hierauf kann man sowohl die dorsalen Osteophyten als auch die Gelenkspaltverschmälerung, subchondrale Sklerosierung und Zystenbildung erkennen. In den frühen Stadien sind diese Veränderungen noch auf den dorsalen Gelenkbereich begrenzt, später betreffen sie das gesamte Großzehengrundgelenk (Abb. 2).
Zusätzliche Aufnahmen wie eine MRT oder CT sind speziellen Fragestellungen vorbehalten. Bei Verdacht auf Gicht sollte die Harnsäure bestimmt, bei erhöhten Werten eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden.
Klassifikation
Die am häufigsten angewendete Klassifikation ist die nach Coughlin et al. (4). Sie beinhaltet sowohl das klinische als auch das radiologische Erscheinungsbild und subjektive Patientenparameter (Tabelle 1). Wie aber die subjektive Beschreibung der Klinik bereits vermuten lässt, besteht keine hohe „Inter- und intraobserver reliability“.
Konservative Therapie
Die konservative Therapie beinhaltet die medikamentöse antiphlogistische Therapie sowie die Anpassung des Schuhwerks. Eine größere Vorfußbox reduziert den Druck auf die dorsalen Osteophyten, eine Rigidusfeder oder die Abrollhilfe begrenzen die notwendige Bewegung des Großzehengrundgelenks beim Abrollen und reduzieren den Druck auf das Gelenk.
Zur Entzündungshemmung können u. a. Steroidinfiltrationen, Hyaluronsäureinfiltrationen oder Röntgenreizbestrahlung beitragen. Auf die Wirksamkeit und wissenschaftlich nachgewiesenen Erfolgsaussichten soll hier nicht näher eingegangen werden. Bei erfolgloser konservativer Therapie ist die operative Therapie indiziert.
Operative Therapie
Es existiert eine Vielzahl operativer Therapien. Diese können grundsätzlich in gelenkerhaltende und nichtgelenkerhaltende Operationen unterteilt werden.
Gelenkerhaltende Operationen Cheilektomie
Bei der Cheilektomie, erstmalig 1959 von Du Vries beschrieben, werden die störenden dorsalen Osteopyten entfernt. Bis zu einem Drittel des 1. Mittelfußköpfchens kann reseziert werden. Es existieren einige retrospektive Fallverlaufsstudien (EBM Grad IV) mit guten Ergebnissen bei Grad I und II. Je weiter die Arthrose und die Symptomatik fortschreiten, desto schlechter und unvorhersehbarer werden die klinischen Ergebnisse. Die größte Fallserie wurde von Coughlin publiziert (4). Hier wird von einer Verbesserung der subjektiven Patientenparameter und einer Zunahme der Beweglichkeit (Dorsalextension) von durchschnittlich 14,5° auf 38,4° in 97 % der 93 Patienten berichtet. Bei 5 von 9 Therapieversagern bestand ein Hallux rigidus Grad III.
Eine weitere Untersuchung von Nicolodi (5) postuliert ebenfalls gute Langzeitergebnisse nach Cheilektomie bei einem Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 7 Jahren. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 55 Jahre, 65 % der Patienten waren weiblich. Die Erfolgsrate wird mit 87 % angegeben.
In letzter Zeit wird die Cheilektomie auch zunehmend minimalinvasiv und arthroskopischunterstützt durchgeführt (Abb. 3). Anhand der vorliegenden Datenlage kann die Cheilektomie für den Hallux rigidus Grad I und II, nicht aber für höhergradige Veränderungen empfohlen werden (1, 2).
Osteotomien des Großzehen Grundgliedes
Bonney und Macnabb beschrieben erstmalig 1952 eine dorsale zuklappende Keilosteotomie des Grundgliedes zur Behandlung des frühen Hallux rigidus bei Jugendlichen (6). Hierdurch wurde der Bewegungsbogen nach streckseitig verlagert. Im Anschluss hat dann Moberg über gute Kurzzeitergebnisse bei Erwachsenen be-richtet. Leider sind weitere hochwertige Untersuchungen ausgeblieben. Außer wenigen Fallverlaufsstudien mit kleinen Fallzahlen und kurzen Nachbeobachtungszeiträumen besteht kein Hinweis in der Literatur, dass die Osteotomie des Grundgliedes allein zur Verbesserung der Symptomatik in der Behand lung des Hallux rigidus beiträgt. Meistens wird die Korrektur in Kombination mit einer Cheilektomie durchgeführt. Hier hat die Operation zu einer Verbesserung der Schmerzsymptomatik und der Dorsalextension geführt (1, 2). Falls intraoperativ nach Cheilektomie die Dorsalextension noch weniger als 70° beträgt, sollte eine zusätzliche extendierende Osteotomie des Grundgliedes in Erwägung gezogen werden (7).
Osteotomien des Metatarsale I
Unterschiedliche Osteotomien des 1. Mittelfußknochens sind beschrieben (1, 2, 8). Biomechanisch ist deren Ziel:
- den 1. Mittelfußknochen zu verkürzen und somit das Großzehengrundgelenk zu entlasten
- den Bewegungsbogen in eine funktionelle Position zu verlagern
- den Metatarsus primus elevatus durch Plantarflexion zu korrigieren
Stellvertretend sollen hier nur die Osteotomien nach Waterman, WatermanGreen und Youngswick beschrieben werden.
Waterman berichtete erstmalig 1927 über eine zuklappende dorsale trapezförmige Osteotomie des MTI (9). Hierbei wurde der noch gut erhaltene plantare Knorpel in die Belastungszone gedreht und das Großzehengrundgelenk dekomprimiert. Aufgrund der Eindimensionalität der Osteotomie ist diese sehr instabil, aufgrund der Dorsalisierung des 1. MFK bei Meta tarsus primus elevatus kontraindiziert. Durch die Modifikation nach Green, bei der senkrecht zur MTISchaftachse ein streckseitiger 0,5 cm breiter dorsaler Keil entnommen und eine zusätzliche Osteotomie senkrecht zur Belastungsachse durchgeführt wurde, kann eine Plantarisierung und Verkürzung erreicht werden. Eine Drehung des Köpfchens nach dorsal erfolgt allerdings nicht mehr, es sei denn, das dorsale Segment wird ebenfalls trapezförmig gewählt.
Eine der am häufigsten durchgeführten Osteotomien ist die 1982 von Youngswick (10). Hierbei wird eine Vförmige Osteotomie mit distaler Spitze in einem Winkel von 60° gewählt sowie dorsal ein Segment reseziert. Das 1. Mittelfußköpfchen wird dabei verkürzt und plantarisiert. Die Osteotomie ist in allen Ebenen stabil. Außer des spitzen Osteotomiewinkels besteht kein wesentlicher Unterschied zur WatermanGreenOsteotomie (Abb. 4). Es existiert eine Vielzahl von weiteren Osteotomien, welche sich aber letztendlich nur in der Technik unterscheiden. Die oben beschriebenen biomechanischen Ziele und Prinzipien werden hierbei nicht beeinflusst. In den meisten Fällen werden die Osteotomien mit einer Cheilektomie kombiniert (1, 2).
Nichtgelenkerhaltende Operationen
ARTHRODESE: Die Arthrodese des Großzehengrundgelenks ist weiterhin der Goldstandard in der Versorgung des Hallux rigidus. Die Ergebnisse in der Literatur zeigen konstant zufriedenstellende Ergebnisse was Schmerzreduktion und Patienten-zufriedenheit angeht (1, 2, 11).
OPTECHNIK: Unter Allgemein oder Regionalanästhesie wird die Operation in Blutsperre durchgeführt. Über einen dorsalen oder medialen Zugang erfolgt unter Schonung des Digitalnerven die Arthrotomie des Großzehengrundgelenks. Nach Arthrolyse und Mobilisation der Arthrodesenpartner erfolgt die vollständige Entknorpelung der Gelenkflächen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Fusion zu gewährleisten und die Pseudarthrosenrate gering zu halten. Unter schiedliche Techniken werden beschrieben. Wir bevorzugen die Präparation
mit CupandConeFräsen. Hierbei ist die Verkürzung des 1. Strahles geringer als bei den anderen Techniken und die Einstellung der Arthrodese in allen 3 Ebenen gewährleistet. Die Fixation kann mit allen bekannten Techniken und Materialkombinationen von einfachen Drähten und Cerclagen über gekreuzte Schrauben oder mit Plattensystemen durchgeführt werden (Abb. 5).
Biomechanisch scheint die Kombination aus einer Kompressionsschraube mit dorsaler Plattenosteosynthese die größte Stabilität aufzuweisen. Entscheidend sind die Größe der Kontaktfläche, die erreichte Kompression und die Stabilität bis zur knöchernen Fusion. Die optimale Position der Arthrodese ist 5–15° Valgus bzw. 1–2mm Abstand zum 2. Zeh unter Belas tung, 10–20° Dorsalextension und eine neutrale Rotation (12). Postoperativ sollte ein Entlastungsschuh für 6 Wochen getragen werden, um Belastungsspitzen unter dem Großzehengrundgelenk zu vermeiden.
Studienergebnisse und Verlaufsserien zeigen eine hohe Fusionsrate (70–100 %) mit Kompressionsschrauben und Plattensystemen (13). Mögliche Komplikationen sind Infektion, Osteonekrose, Implantat versagen sowie eine Pseudarthroserate von durchschnittlich 6 %. Die Zufriedenheitsrate betrug über 80 %. Die Gangstabilität und die Abstoßkraft werden durch die Arthrodese verbessert. Aufgrund der Studienergebnisse (EBM 2–4) kann die Arthrodese uneingeschränkt zur Behandlung des symptomatischen Hallux rigidus empfohlen werden (14–19).
Arthrodeseprotheseinter Positionsarthroplastik
Im Vergleich zur Arthrodese versucht der künstliche Gelenkersatz die Beweglichkeit bei gleichzeitiger Schmerzreduktion zu erhalten. Wie im Bereich der Handchirurgie begann der Gelenkersatz des Großzehengrundgelenks in den 50erJahren mit Silikonimplantaten. Diese verursachen häufig eine Synovialitis sowie Osteolysen und führen zum Implantatversagen (20). Neuere Modelle orientieren sich an der Knie- und Hüftendoprothetik, allerdings nicht mit den gleichen Erfolgsraten. Die erste Prothesengeneration bestand aus einer PEGrundgliedkomponente und einer MetallMCKomponente. In der dritten Generation wurden dann auch Keramikkomponenten eingesetzt. In der Literatur sind hier multiple Komplikationen, hauptsächlich Implantatversagen durch eine aseptische Prothesenlockerungen beschrieben.
Bei den Prothesen der 4. Generation besteht die Metakarpalekomponente meistens aus einem beschichteten Titanschaft, die Gelenkfläche aus CoCr Legierungen und UHWPE (Polyethylen). Die Langzeitergebnisse sind unterschiedlich und durchwachsen (21, 22).
Eine aktuelle Metaanalyse von 2017 attestiert der Arthrodese bessere klinische Ergebnisse und Schmerzreduktion im Vergleich zum Gelenkersatz (23). Dieser Effekt fand sich trotz des reduzierten Scores bei der postoperativen Beweglichkeit. Allerdings zeigte sich in beiden Gruppen eine Verbesserung der klinischen Symptomatik und der Patientenzufriedenheit. Ein Grund für das schlechtere Abschneiden der Prothesengruppe lag in der höheren Komplikationsrate von durchschnittlich 26,3 %, hauptsächlich aufgrund von Prothesenlockerungen. Erwartungsgemäß traten die höchsten Lockerungsraten in den Studien mit den längsten Nachuntersuchungszeiträumen auf.
In der Arthrodesengruppe musste aufgrund von Schmerzen in 16,2 % eine Implantatentfernung durchgeführt werden, in 6,6 % blieb eine knöcherne Durchbauung aus (Pseudarthrose). Die meisten dieser Komplikationen traten allerdings in einer Studie auf. Eliminiert man diese Studie, resultiert eine Komplikationsrate bei der Arthrodese von 13,6 %. 20 % der Patienten entwickelten eine asymptomatische straffe Pseudarthrose. Hier ist anzumerken, dass bei einer Rearthrodese ähnlich gute Ergebnisse zu erzielen sind wie bei der ersten operativen Versorgung. Dies ist bei der prothetischen Versorgung nicht der Fall. Auch ist davon auszugehen, dass die symptomatische Lockerung der Prothesenkomponenten mit längerem Nachuntersuchungszeitraum zunehmen wird. Auf der anderen Seite gibt es einzelne Prothesen-typen, welche deutlich bessere klinische Ergebnisse und in Verlaufszeiträumen von 4–5 Jahren weniger Lockerungen aufweisen (Abb. 6). Es ist deshalb sinnvoll, die Ergebnisse für jeden Prothesentyp einzeln zu betrachten.
Im Vergleich zur Totalendoprothese er setzt die Hemiprothese nur einen Gelenkanteil. Dadurch wird weniger Knochen reseziert und die Umwandlung in eine Arthrodese wird bei Therapieversagen als einfacher betrachtet. Die Ergebnisse sind ähnlich wie bei den Totalendoprothesen, von einigen Autoren wird sogar über bessere Bewegungsumfänge und Ergebnis se berichtet (24–26).
Die alleinige Resektionsarthroplastik des Großzehengrundgelenks nach Keller Brandes wird heutzutage nur noch selten durchgeführt. Meistens wird die Operation mit einer zusätzlichen Interposition kombiniert. Hierzu können Allografts, Autografts oder synthetische biologische Materialien verwendet werden. Komplikationen beinhalten u. a. eine Schwäche des 1. Strahles, insbesondere in der Abstoßphase, sowie auch Metatarsalgien. Eine aktuelle Metaanalyse zeigt jedoch respektable Ergebnisse, insbesondere für ältere (lowdemand) Patienten, die noch eine gewisse Beweglichkeit erhalten wollen (27–29).
In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist ein biologischer Spacer, der 2016 erstmalig in den USA zugelassen wurde. Es handelt sich hierbei um ein abriebfestes, zylinderförmiges Implantat aus biokompatiblem Polyvinylalkohol. Der Spacer misst 8–10 mm im Durchmesser und erfordert eine nur minimale Knochenresektion.
Baumhauer et al. haben in einer prospektiven MulticenterStudie 152 Hallux rigidus Patienten behandelt und die Arthrodese mit dem biologischen Implantat verglichen. In der 2JahresVerlaufskontrolle zeigen sich ähnliche Ergebnisse. Operative Revisionen mussten in 11,2 % versus 12 % durchgeführt werden (30).
In 9,2 % wurde das Implantat entfernt. Durch Glazebrook et al. wurden die Ergebnisse bestätigt (31).
Zusammenfassung
Die Arthrose des Großzehengrundgelenks ist die häufigste Arthrose im Bereich des Fußes. Neben einer genetischen Disposition bei bilateralem Befall sind isolierte Traumen oder repetitive Mikrotraumen bei einseitigem Befall für das Auftreten verantwortlich. Zunehmende belastungsabhängige Schmerzen sowie die reduzierte Beweglichkeit schränken die Patienten nicht nur beim Sport, sondern auch im täglichen Leben ein.
Bleibt die konservative symptomatische Therapie erfolglos, so kommt eine Vielzahl operativer Versorgungsmöglichkeiten in Betracht. In den frühen Stadien I und II ist die Cheilektomie mit Abtragung der Osteopyten die Therapie der Wahl. Bei relativer Überlänge des 1. MFK und Meta tarsus primus elevatus sollte zusätzlich eine verkürzende und plantarisierende Osteotomie des 1. Mittelfußknochens (z. B. Youngswick) in Erwägung gezogen werden. Bei zunehmendem Gelenkverschleiß im Stadium III und IV bleibt die Arthrodese weiterhin der Goldstandard. Sie liefert reproduzierbare zufriedenstellende Ergebnisse bei niedriger Komplikationsrate. Alternativen mit dem Ziel, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten, sind die Total oder Hemiprothese sowie die Interpositionsarthroplastik. Hier ist die erhöhte Komplikationsrate zu beachten. Insgesamt sind die vorhandenen klinischen Untersuchungen und Verlaufsstudien zu heterogen, um eine definitive Aussage und Empfehlung zu treffen. Weitere Studien und Langzeitverläufe sind abzuwarten.