Mai 2024 – Ausgabe 43
Die Hautalterung im Blick
Dr. med. Claudia Jäger
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Schlüsselwörter: Hautalterung, Photoaging, Anti-Aging
Alterungsvorgänge an der Haut sind so sichtbar wie an keinem anderen Organ. Zwar können einige Faktoren, welche die Hautalterung beschleunigen, nicht beeinflusst werden, aber die moderne kosmetische Medizin kann die Sichtbarkeit des Alterungsprozesses verringern oder bereits eingetretene Altersanzeichen korrigieren.
Die Haut ist als größtes Organ des Menschen ununterbrochen innerlichen und äußerlichen Faktoren ausgesetzt, die sich auf ihren Alterungsprozess auswirken. Während man anderen Organen ihr Alter nicht ansieht, so ist das Alter der Haut ihr im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschrieben. Auf einige die Hautalterung beschleunigende Faktoren, wie zum Beispiel UV-Strahlung und Zigarettenrauch, kann Einfluss genommen werden und auch die moderne kosmetische Medizin bietet Möglichkeiten, den sichtbaren Alterungsprozess zu verlangsamen oder zu korrigieren.
Anzeichen des Älterwerdens auf der Hautoberfläche sind kleine Fältchen, die im Laufe der Zeit schließlich zu Falten werden. Falten drücken oft Emotionen aus, wie die Zornesfalte. Bleibt diese permanent, stört sie häufig, weil sie den Ausdruck streng erscheinen lässt.
Im Laufe der Zeit wird auch die Bräunung ungleichmäßig, Pigmentflecken treten auf und die Haut verliert an Ebenmäßigkeit. Die jugendliche Ausstrahlung geht verloren. Verschiedene Methoden wie Peeling, LASER, PRP (plättchenreiches Plasma), Hyaluron und Kosmetika können die Strahlkraft zurückbringen.
Ebenso kann dem Verlust an Elastizität und der Trockenheit mit verschiedenen Ansätzen entgegengewirkt werden.
Wodurch wird das Alter der Haut sichtbar?
Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und Festigkeit. Hierdurch wird die Hautstruktur schwächer und es kommt zur Bildung tieferer Falten. Mit den Jahren verliert sie zudem die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, trocknet aus und verliert den typischen Glanz jugendlicher Haut.
Was passiert in der Haut, wenn diese altert?
Unsere Haut ist in Schichten aufgebaut. Die Epidermis, die Dermis und die Subkutis haben unterschiedliche Funktionen, und auch bei der Hautalterung ist jede dieser Schichten betroffen. In der oberflächlichsten Schicht, der Epidermis, kommt es zu einem verlangsamten Stoffwechsel und zu einer Reduktion der Lipidproduktion. Dies führt dazu, dass die Haut rauer und trockener ist. Die Schutzfunktion nimmt ab. Hierdurch steigt die UV-Sensibilität, ebenso das Risiko für weißen Hautkrebs.
In der darunterliegenden Schicht, der Dermis, kommt es zu einer Abnahme des Kollagen- und Elastin-Anteils. Auch die Durchblutung lässt nach, die Produktion von Hyaluronsäure nimmt ab, was zur Folge hat, dass weniger Wasser gebunden werden kann. Hierdurch sinkt die Widerstandsfähigkeit der Haut, zudem wird sie anfälliger und dünner. Die Haut erscheint stumpfer, der jugendliche Glanz geht verloren.
In der untersten Schicht, der Subkutis, nimmt die Anzahl der Lipidzellen ab und diese schrumpfen. Hierdurch kommt es zu einem zusätzlichen Volumenverlust. Die Falten werden tiefer, Konturen werden weniger ausgeprägt.
Ursachen der Hautalterung
Nicht jeder Hauttyp altert gleich schnell. Genetische Faktoren haben einen großen Einfluss auf die Hautalterung und lassen sich nicht beeinflussen. Eine helle, empfindliche Haut neigt zum Beispiel bereits im jüngeren Alter zu Falten, während sich auf asiatischer Haut Falten häufig erst später zeigen.
Zu den äußeren Faktoren, die die Hautalterung beeinflussen, zählen sogenannte freie Radikale. Dabei handelt es sich um sehr reaktionsfreudige Atome oder Moleküle, welche die Zellstrukturen der Haut beschädigen und dadurch die Alterung der Haut beschleunigen; es entsteht oxidativer Stress. Die freien Radikale können durch Antioxidantien neutralisiert werden. Mit zunehmendem Hautalter nimmt allerdings die Anzahl der Antioxidantien in der Haut ab und es entstehen Zellschäden. UV-Strahlung und Luftverschmutzung setzen vermehrt freie Radikale frei, was zu einer Beschleunigung des Alterungsprozesses führt.
Der äußere Faktor, der bei der Hautalterung die wichtigste Rolle spielt, ist die Sonnenstrahlung. Über 80 Prozent der vorzeitigen Hautalterung entstehen durch die schädigende Wirkung der UV-Strahlen. Die Schädigung der Haut durch eine lange und tägliche Einwirkung der UV-Strahlung auf die Haut wird Lichtalterung (Photoaging) genannt. Bei jedem Aufenthalt in der Sonne ist die Haut der schädigenden UV-Strahlung ausgesetzt. Der Effekt ist im Sommer stärker ausgeprägt, aber auch im Winter führt die UV-Strahlung zu Schäden an der Haut. Die Folgen sind Bräunung bis hin zum Sonnenbrand, ungleichmäßige Pigmentierung und Hautalterung. Darüber hinaus ist die UV-Strahlung der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von weißem Hautkrebs. Somit ist ein effektiver Sonnenschutz der beste Schlüssel zur Verhinderung vorzeitiger, lichtbedingter Hautalterung. Ein konsequenter Sonnenschutz durch die Anwendung eines guten Sonnenschutzmittels (LSF 30 und höher), das Meiden der Mittagssonne und ein textiler Lichtschutz sind unverzichtbar.
Aber auch Zigarettenrauch ist ein ernstzunehmender Alterungsbeschleuniger. Die Chemikalien und das Nikotin in den Zigaretten verursachen einen sprunghaften Anstieg der freien Radikale in der Haut. Das Rauchen verringert die Elastizität der Haut und bewirkt ein stumpfes Aussehen.
Zitat: „Altern ist zwar ein natürlicher Vorgang, aber die sichtbaren Zeichen der Hautalterung können eingedämmt werden.“
Wie bereits erwähnt, schützen Antioxidantien vor den schädigenden freien Radikalen. Der reichliche Verzehr von Früchten und Gemüsesorten mit vielen Antioxidantien kann somit den Alterungsprozess der Haut verlangsamen. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse gewährleistet, dass ausreichend Antioxidantien aufgenommen werden. Hierzu gehören zum Beispiel Vitamin C, Vitamin A und Vitamin E. Die Antioxidantien sind wichtig, um die schädlichen Auswirkungen freier Radikale auf die Haut einzudämmen. Es kommt aber nicht nur auf die Auswahl der richtigen Lebensmittel an, denn manche sollten möglichst vermieden werden. Eine sehr fett- und kohlenhydrathaltige Ernährung fördert den Erkenntnissen zufolge die Alterung ebenfalls.
Der Hautalterung entgegenwirken
Das Altern ist ein natürlicher Vorgang, der unvermeidlich eintritt. Allerdings können die sichtbaren Zeichen der allgemeinen Hautalterung eingedämmt werden. Neben den oben genannten präventiven Maßnahmen wie Sonnenschutz und der Verzicht auf Zigarettenrauch bietet die moderne kosmetische Medizin zusätzliche Möglichkeiten, der Haut wieder ein jüngeres Aussehen zu verleihen.
Das neurotoxische Protein Botulinumtoxin-A, kurz Botox genannt, eignet sich zur Behandlung von Falten, die durch die mimische Muskulatur des Gesichts zustande kommen. Durch hyperaktive Muskeln entstehen insbesondere auf der Stirn sogenannte Sorgen- und Zornesfalten. Das führt manchmal dazu, dass die Stimmung oder die Ansichten der Betroffenen falsch interpretiert werden, der Ausdruck wird strenger. Stören das Altern oder eine Falte an sich nicht, so ist trotzdem die Ausdrucksveränderung unerwünscht. Durch die gezielte Injektion von Botulinumtoxin in den kleinen überaktiven Muskel wird die Signalübertragung von Nerv zu Muskel gehindert und der Muskel entspannt, wodurch sich die Haut glättet und die Falten verschwinden. Die Wirkung dieser Behandlung hält etwa vier bis fünf Monate an und kann dann wiederholt werden.
Eine weitere Therapieoption ist die Behandlung mit Hyaluronsäure. Hierbei handelt es sich um eine körperidentische Substanz, die Wasser bindet und ein Polster in der Haut bildet. Die Injektion von Hyaluronsäure wirkt dem im Rahmen des Alterungsprozesses üblichen Feuchtigkeits- und Volumenverlust entgegen, indem sie den Feuchtigkeitsgehalt der Haut verbessert. Die Haut wird hierdurch wieder elastischer und geschmeidiger, sie gewinnt von ihrem jugendlichen Glanz zurück. Auch die Wirkung von Hyaluronsäure lässt nach einiger Zeit wieder nach und die Behandlung kann nach ca. zwölf Monaten erneuert werden. Sind die mimischen Falten bereits sehr tief in die Haut eingegraben, werden gegebenenfalls andere Filler angewendet. Auch kleine kosmetische operative Eingriffe können zu einem jüngeren Erscheinungsbild führen. Die Straffung von hängenden Lidern zum Beispiel führt dazu, dass die Betroffenen wieder wacher und glücklicher aussehen, was sich oftmals auch positiv auf die Interaktion mit den Mitmenschen auswirkt.
So kann Ihr Hautarzt helfen, das Erscheinungsbild der Haut zu optimieren
Wenn Alterserscheinungen stören, können Sie mit Unterstützung Ihres Hautarztes / Ihrer Hautärztin kleine Korrekturen vornehmen. Botulinumtoxin glättet die Falten im oberen Gesichtsdrittel. Mit Hyaluron oder anderen Fillern wird der Volumenverlust im unteren Gesichtsdrittel korrigiert.
Pigmentflecken und Warzen, die den Teint unregelmäßig erscheinen lassen, können mit LASER-Therapie erfolgreich entfernt werden. Stumpfe, müde, glanzlose Haut erhält durch Peeling-Behandlungen und PRP (plättchenreiches Plasma) ihren Glanz zurück.
Die Top 5, um die Hautalterung zu bremsen
- Sonnenschutz – konsequenter Sonnenschutz ist unverzichtbar!
- Rauchstopp – verzichten Sie auf Zigarettenrauch, da hierdurch viele freie Radikale freigesetzt werden!
- Trinken und schlafen Sie ausreichend.
- Gute Kosmetika mit Lichtschutzfaktor und Peeling: Frischekur für Ihre Haut.
- Gesunde Ernährung – halten Sie die freien Radikale durch Nahrung auf, die reich an Antioxidantien ist! Vitamine machen Sie schön.