November 2022 – Ausgabe 40

Das Deutsche Zehnkampf-Team profitiert vom erfahrenen Physiotherapeuten Heiko Kleemann

Abb. 1: von links: Walter Wölfle (Teampsychologe), Niklas Kaul, Christopher Hallmann (Zehnkampf-Bundestrainer), Arthur Abele, Frank Müller (ltd. Bundestrainer Mehrkampf), Tim Nowak, Heiko Kleemann, Kai Kazmirek. Bildquelle: Privat

Das deutsche Zehnkampf-Team erzielte bei den European Championships in München überzeugende Ergebnisse: Europameister wurde Niklas Kaul, mit Kai Kazmirek (8) und Artur Abele (15) erreichten zwei weitere Athleten gute Platzierungen.

Zur Leichtathletik-EM im Rahmen der European Championships traten für Deutschland die vier Zehnkämpfer Arthur Abele, Niklas Kaul, Kai Kazmirek und Tim Nowa an. Es waren die Disziplinen 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1500-Meter-Lauf zu absolvieren.

Physiotherapeut Heiko Kleemann, zusammen mit Mark Lechler Geschäftsführer der ATOS Kooperations-Rehapraxis ECOS in München, betreute während der European Championships in München das erfolgreiche deutsche Zehnkampf-Team. Als Mitglied im medizinischen Betreuungsteam des deutschen Zehnkampfes mit mehr als 20-jähriger Erfahrung weiß Heiko Kleemann um die wichtige Rolle der medizinischen Betreuung und insbesondere der Physiotherapie.

Seit wann betreuen Sie das deutsche Zehnkampf-Team und wie sind Sie zu dieser Aufgabe gekommen?

Ich betreue seit 1995 den deutschen Mehrkampf im Rahmen des DLV. Aufgrund eines Unfalls 1986 bin ich in Kontakt mit der Physiotherapie gekommen. Damals war ich selbst Leichtathlet und habe erfahren, wie man mit Unterstützung einer guten Physiotherapeutin und einer Menge Selbstdisziplin seine Leistungsfähigkeit zurückgewinnen kann.

Ich trainierte damals in einer mehrkampforientierten Trainingsgruppe, welcher Frank Müller, zweifacher Olympiateilnehmer und heute verantwortlicher Bundestrainer im Mehrkampf, angehörte. Hieraus erwuchs mein Wunsch, sich in einem solchen Rahmen beruflich zu orientieren. Frank Müller stellte 1991 den Kontakt her zu Dr. med. Erich Rembeck, der zur damaligen Zeit auch im Mehrkampf engagiert war, sowie Wolfgang Heinrich (Physiotherapeut Mehrkampf), der mit Dr. Rembeck zusammengearbeitet hat. So startete ich meine berufliche Karriere in der Reha Nymphenburg unter der Leitung von Wolfgang Heinrich im Mai 1992. Mein Ziel war es, ebenfalls das Mehrkampfteam zu betreuen, und das erreichte ich dann 1995.

Wie betreuen und unterstützen Sie die Athleten?

Da ein Großteil der deutschen Mehrkämpfer in Ulm unter der Leitung von Christopher Hallmann (Bundestrainer Zehnkampf) trainiert, besteht die Möglichkeit, die Athleten regelmäßig in München in der ECOS-Reha zu sehen und zu unterstützen. Der Behandlungsumfang steigt immer dann, wenn Großereignisse ins Haus stehen. Ansonsten nehme ich regelmäßig an Trainingslagern, wie z. B. in diesem Frühjahr in Belek, und an Wettkampfbetreuungen teil. Hier sind vor allem die Veranstaltungen in Ratingen, Götzis, der Thorpe Cup und die European Championships zu nennen.

Wie haben Sie die Atmosphäre der European Championships 2022 in München wahrgenommen?

Die European Championships 2022 waren eine herausragende Möglichkeit für alle teilnehmenden Sportarten, wieder in den Vordergrund zu rücken. Die Stadt München stellte neben teils traditionellen wie auch zuschauerfreundlichen Locations perfekte Rahmenbedingungen zur Verfügung. Hervorzuheben ist für mich hier das Olympiagelände mit seinem Olympiastadion, in dem die Leichtathletikwettkämpfe stattfanden.