Oktober 2025 – Ausgabe 46

ATOS Klinik Heidelberg: Staffelstab­übergabe in der Radiologie von Dr. Wrazidlo

Am 1. Juli 2025 hat Dr. med. Wolfgang Wrazidlo seinen Praxisanteil der Radiologischen Gemeinschaftspraxis „Radiologikum Heidelberg in der ATOS Klinik“ an seinen Sohn Dr. med. Robin Wrazidlo übergeben. Dr. Robin Wrazidlo hat nach dem Medizinstudium an der Universität Tübingen am dortigen Universitätsklinikum von 2019 bis 2024 die Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie absolviert. Promoviert hat er 2021 zu einem kardiologischen Thema; die Entscheidung für die Radiologie fiel gegen Ende des Studiums.

Mit Diplom-Physiker Dr. med. Wolfgang Wrazidlo scheidet der letzte Kollege aus der Gründungszeit der ATOS Klinik Heidelberg aus dem Kreis der Gesellschafter aus. Zusammen mit Dr. Schneider und Dr. Lederer hat er 1991 die Radiologische Gemeinschaftspraxis in der ATOS Klinik gegründet, die damals noch keine orthopädische Fachklinik war, sondern „alle Fachdisziplinen unter einem Dach“ anbot.

Dr. Wrazidlo senior hat zunächst ein Physikstudium in Karlsruhe mit dem Diplom abgeschlossen, ehe er sich für das Medizinstudium in Heidelberg entschied. Die Ausbildung zum Facharzt für Radiologische Diagnostik absolvierte er am Krankenhaus Bruchsal, in der Kardiologie des Städtischen Klinikums Karlsruhe sowie anschließend am Universitätsklinikum Heidelberg (dort war er auch für die Kernspintomographie verantwortlich). Weitere Stationen waren die Neuroradiologie am Universitätsklinikum Mainz und eine Praxisassistenz in einer radiologischen Praxis in Karlsruhe. Dr. Wrazidlo erwarb ferner die Fachkundenachweise für Nuklearmedizin und Rettungsdienst.

Über einen Kontakt zu Dr. Gerd Schwiedernoch, dem Vater des Konzepts der ATOS Klinik, erfuhr Dr. Wrazidlo von diesem damals einzigartigen Projekt und entschloss sich schnell, dass dies das richtige Umfeld für eine ambitionierte radiologische Praxis war (Abb. 1 und 2). „Das war ein Zeitumbruch, eine ganz neue Umsetzung von Diagnostik und Eingriffen unter einem Dach“, erinnert sich Dr. Wrazidlo. „Das gesamte Konzept war sehr gut für die Patienten, die Wege waren kurz bei zentraler Lage, die Befunde gingen schnell. Das Ganze war von Anfang an bestens organisiert ohne Abhängigkeiten von einer Krankenhausabteilung oder Verwaltung. Wir konnten selbst entscheiden, welche Geräte wir kaufen – und ich kann nur sagen, alles ist bestens gelaufen, läuft bis heute ausgezeichnet und wurde daher auch in Deutschland vielfach kopiert. Auch deswegen fällt mir der Abgang nach 35 erfolgreichen Jahren schwer.“

Allerdings bleibt Dr. Wrazidlo senior dem Radiologikum noch eine Weile erhalten: „Ich habe noch das DRG-Zentrum für kardiovaskuläre Bildgebung und werde die Praxis montags abends von 18 bis 22 Uhr damit noch unterstützen sowie ggf. samstags und in der Urlaubszeit. Ab 2026 wird mein Sohn dann das DRG-Zentrum übernehmen.“ Die notwendigen Zertifizierungen für Kardio-CT und Kardio-MRT hat Dr. Robin Wrazidlo bereits. Weitere Schwerpunkte sind Prostata-MRT, Mammographie und Mamma-MRT sowie neuerdings auch Lungenscreening.

Als Vorsitzender der Kernspintomographiekommission Baden-Württemberg wird Dr. Wrazidlo senior noch bis 2028 die Qualitätskontrollen für die radiologischen Praxen in Baden-Württemberg verantworten und wird auch im Radiologikum weiterhin für die Qualitätskontrolle zuständig sein.

Im Radiologikum werden von drei Gesellschaftern und vier angestellten Fachärzten mehr als 12.000 Patienten pro Quartal untersucht und behandelt; gearbeitet wird mit vier MRT-Geräten z. T. bis abends um 22 Uhr sowie samstags. Alle Patienten werden zentral am Standort ATOS Heidelberg untersucht und behandelt. Auf Dependancen hat das Radiologikum verzichtet, denn „wir wollten uns nicht verzetteln“, kommentiert Dr. Wolfgang Wrazidlo. Die Beschränkung auf drei Gesellschafter hat sich aus seiner Sicht in diesem Konzept mit einem Standort als optimal erwiesen und soll auch so beibehalten werden.

Bei der Terminvergabe ist das Radiologikum sehr flexibel: Patienten der ATOS Klinik bekommen einen Termin am selben Tag, aber auch für Patienten von außen gibt es keine relevanten Wartezeiten.

Auch bei der Fortbildung und Gewinnung von Mitarbeitern geht das Radiologikum innovative Wege: Als Praxispartner der ISBA (Internationalen Studien- und Berufsakademie) werden im Radiologikum berufsbegleitend „Physician Assistants“ ausgebildet, Arztassistenten mit einem Bachelor-Abschluss. Die fertigen Physician Assistants sind vielseitig einsetzbar, können teilweise ärztliche Tätigkeiten z. B. die Aufklärung von Patienten oder auch Verwaltungstätigkeiten übernehmen. Die Verzahnung dieser Ausbildung mit anderen Praxen der ATOS Klinik und die gemeinsame Beschäftigung von Absolventen sind zusätzliche Ziele, die Dr. Wrazidlo für die Zukunft gesetzt hat.

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