Mai 2024 – Ausgabe 43

7. Update Gelenkchirurgie des DEUTSCHEN GELENKZENTRUMS HEIDELBERG

Zum siebten Mal hat das Deutsche Gelenkzentrum Heidelberg zu einer Fortbildungsveranstaltung in die Räumlichkeiten der adVAKADEMIE eingeladen. Mehr als 100 Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sind der Einladung gefolgt und konnten am 11. November 2023 den interessanten Vorträgen folgen.

Im Fokus der Vorträge standen schwierige und komplizierte Fälle bzw. Revisionen. Den Auftakt machte Prof. Dr. med. Markus Loew, der als Schulterexperte Probleme der Schulterendoprothetik und operative Lösungsstrategien vorstellte. Sowohl bei periprothetischen Frakturen als auch bei infektbedingten Lockerungen können größere Defektsituationen operativ gelöst werden, auch wenn in manchen Fällen funktionelle Einbußen verbleiben.

Wie bei wiederholtem Auftreten von Rupturen im Bereich der Rotatorenmanschette mit gutem Erfolg verfahren werden kann, konnte Dr. med. Sven Lichtenberg anschaulich vorstellen. Mit aufwendigen Weichteiloperationen gibt es auch Möglichkeiten, eine immer wiederkehrende Luxation des Schultergelenkes zu stabilisieren.

Eine häufig fehleingeschätzte und daher nicht immer fachgerecht versorgte Verletzung betrifft die Weichteile und knöchernen Strukturen des Ellenbogengelenkes. Welche Optionen es bei persistierender Instabilität, chronischen Schmerzen oder Einklemmungsphänomen am Ellenbogen gibt, stellte Prof. Dr. med. Marc Schnetzke anhand von zahlreichen Fallbeispielen dar.

Im Vortrag von Prof. Dr. med. Sébastien Hagmann, der seit 1. Januar 2024 das Team des Deutschen Gelenkzentrums verstärkt (siehe auch S. 74), stand die gelenkerhaltende Hüftgelenkchirurgie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Vordergrund. Neben der Kinderorthopädie hat er auch in der Fußchirurgie seine Expertise.

Nach einer Mittagspause, in der die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, gestärkt durch den FoodTruck die Ausstellerstände der Industriepartner zu besuchen, präsentierte Prof. Dr. med. Holger Schmitt komplizierte Fälle aus der Sportorthopädie. Wann sind Muskel- und Sehnenverletzungen operativ zu versorgen, welche Möglichkeiten gibt es konservativ und operativ und wie müssen Sportlerinnen und Sportler geführt werden, um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen?

Dr. med. Gregor Berrsche zeigte Versorgungsmöglichkeiten bei immer wiederkehrender Patellaluxation auf und konnte mit informativen Videosequenzen die operativen Schritte bei komplexen Fällen vorstellen. Welchen Einfluss eine schwere Achsfehlstellung des Beines bei vorliegender Arthrose auf die Versorgung mit einer Knieendoprothese hat, stellte Prof. Dr. med. Rudi Bitsch dar. Insbesondere die präoperative Planung mithilfe entsprechender Computersoftware und auch dem Einsatz der Roboterunterstützung ist von besonderer Bedeutung.

Die sich an die Vorträge anschließende lebhafte Diskussion fand ihre Fortsetzung beim gemeinsamen Ausklang der Veranstaltung. Teilnehmende, Industriepartner und Veranstalter zeigten sich wiederum sehr zufrieden mit dem diesjährigen Update, sodass die 8. Auflage für den November 2024 geplant wird.