Mai 2024 – Ausgabe 43
33 Jahre ATOS Klinik Heidelberg: „Für alle, die noch viel vorhaben!“
Am 2. April 1991 wurde die ATOS Klinik Heidelberg unter dem Namen „ATOS Praxisklinik GmbH & Co. KG“ eröffnet. Initiator des Projekts war der Orthopäde Dr. Gerd Schwiedernoch, damals Geschäftsführer eines anderen Ärztehauses in Heidelberg. Anfangs waren neben Orthopäden, Chirurgen, Radiologen, Neurologen auch Augenärzte, HNO-Ärzte und sogar Gynäkologen in der ATOS vertreten – bis 1996 gab es einen Kreißsaal, viele Kinder sind in der ATOS Klinik auf die Welt gekommen.
Von den Ärzten der Gründungszeit ist derzeit nur noch der Radiologe Dr. Wolfgang Wrazidlo tätig. Der Gründerkollege in der Radiologischen Gemeinschaftspraxis, Dr. Stefan Schneider, ist Ende 2023 in den Ruhestand gegangen. In allen anderen Praxen ist schon länger die zweite Ärztegeneration am Ruder.
Harte Anfangszeiten
Nachdem die durch den betrügerischen Bankrott des Investors Dr. Jürgen Schneider ausgelöste Immobilienkrise knapp überstanden war, wurde die ATOS Klinik durch die kluge unternehmerische Ausrichtung des 1993 eingetretenen, inzwischen verstorbenen Kniespezialisten Dr. Hans Pässler zu einer hochspezialisierten Fachklinik zur operativen Versorgung von Erkrankungen des Bewegungsapparats.
1997 konnte Prof. Peter Habermeyer, Chefarzt der Sportklinik Stuttgart und damals bereits ein international renommierter Schulter- und Ellenbogenchirurg, für die ATOS Klinik gewonnen werden. Sechs Ärzte stiegen als Kommanditisten ein und wurden Eigentümer der Klinik; 1999 übernahm Prof. Habermeyer weitere Kapitalanteile von einer Bank und wurde Hauptgesellschafter.
Stetiges Wachstum
Im selben Jahr traten Prof. Dr. Hajo Thermann und Dr. Sven Lichtenberg in die Klinik ein und vergrößerten das therapeutische Spektrum. Prof. Thermann trieb die strategische und die internationale Ausrichtung der Klinik voran, die 2001 auf insgesamt 70 Betten, darunter zehn Aufwachbetten und sieben Intermediate Care-Betten, angewachsen war. 2005 kam die Notfallambulanz hinzu, 2008 wurde die danebenliegende „Luisenheilanstalt“ erworben und die Klinik erweitert.
2008/2009 wurde das erfolgreiche ATOS-Konzept auf einen weiteren Standort übertragen, als in München die insolvente Alpha-Klinik übernommen und mit einem komplett neuen Team als Fachklinik für Orthopädie und Plastische Chirurgie neu positioniert wurde.
In Heidelberg wurde weiter expandiert; 2008 bis 2011 entstand das „Luisen-Carrée“ aus Alt- und Neubauten. Das gewachsene Raumangebot führte auch zu einer Ausdehnung des Konzepts; es kamen neue Praxen für Anästhesie, endokrine Chirurgie und Diabetologie/Angiologie hinzu, ferner in der „Großen Luise“ Praxen für HNO, Kinderendokrinologie und Kieferchirurgie.
2011/12 wurde das IZO – Internationales Zentrum für Hüft-, Knie und Fußchirurgie erweitert; nach dem Ausscheiden von Dr. Pässler kamen neue Belegärzte hinzu. Auch 2013 wuchs die Interdisziplinarität der ATOS Klinik: Mit der Rheumatologischen Praxis von Dr. Ines Dornacher und Dr. Verena Schmitt wurde ein wichtiger weiterer Baustein gesetzt; die Praxis ist in den vergangenen zehn Jahren auf inzwischen vier Rheumatologinnen und einen Kinderrheumatologen angewachsen. Gleichzeitig kann mit der im selben Jahr gegründeten internistisch-angiologischen Praxis von Dr. Frank Heckmann der Bereich internistischer Check-ups und Prävention abgedeckt werden.
Neue Eigentümer
2016 wurde Median, der deutschlandweit größte Verbund von Reha-Kliniken, neuer Hauptgesellschafter von ATOS, da Prof. Habermeyer seine Anteile an die Gruppe verkaufte. Kurz darauf veräußerte der Inhaber der Median-Gruppe die ATOS-Anteile an Waterland Private Equity-Investments. Durch die Ausgliederung von drei Fachkliniken (Heidelberg, München, Braunfels) entstand die ATOS Gruppe mit der Zielsetzung, den Kliniken mehr Raum für eine eigenständige Entwicklung zu geben. Das Ziel, ein stetig wachsendes Netzwerk aus spezialisierten Fachkliniken aufzubauen, wird seitdem konsequent verfolgt und durch die ATOS MVZ ergänzt. 2024 zählen neun Kliniken und zahlreiche MVZs, die z. B. in Berlin als „Cluster“ organisiert sind, zum ATOS Verbund.
Ab 2019 wurde Nachhaltigkeit ein weiteres wichtiges Ziel der Entwicklung insbesondere der ATOS Klinik Heidelberg, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg schon viel erreicht hat und bereits 2020 für „Nachhaltiges Wirtschaften“ ausgezeichnet wurde.
2021, zum 30-jährigen Jubiläum der ATOS Klinik Heidelberg, kam mit dem Roboter-Assistenzsystem Mako® ein neuer „Kollege“ erstmals zum Einsatz. Inzwischen wurden über 400 Endoprothesen in Heidelberg mit Mako-Assistenz implantiert, etwa 100 weitere in München, wo seit 2022 ein weiteres Mako-Gerät steht.
Die unverhandelbare Konstante: Der Qualitätsanspruch
Der kontinuierliche Ausbau der Heidelberger Klinik, das von Beginn an verfolgte Bestreben nach der Verbindung von optimaler medizinischer Behandlungsqualität und gehobenem Hotelambiente, geht unablässig weiter und erstreckt sich auf die ganze ATOS Gruppe.
Die ATOS Spezialisten gehören zu den erfahrensten und angesehensten Vertretern ihrer Fächer – und dies sowohl in Deutschland als auch international. Nicht nur zahlreiche Patientinnen und Patienten aus dem Ausland, sondern auch Profisportlerinnen und -sportler vertrauen den ATOS Kliniken ihre Gesundheit an. Gerade wurde ATOS von der „Wirtschaftswoche“ mit dem Prädikat „Top Klinik 2024“ im Bereich „Krankenhausgruppe überregional“ ausgezeichnet (Abb: Siegel).
So stellt sich die ATOS Klinik Heidelberg als Gründungsklinik und weiterhin „Flaggschiff“ der ATOS Gruppe auch 2024 und in Zukunft den Herausforderungen, die der eigene Anspruch auf Spitzenmedizin ebenso wie die gesundheitspolitischen Entwicklungen mit sich bringen – für alle, die noch viel vorhaben!